Donnerstag, 10. Juli 2014

Noch 3 Tage!

Die Überschrift sagt eigentlich schon alles. Noch drei Tage, bis ich Deutschland für 11 Monate verlassen werde. Nur noch drei Tage, in denen man seine Familie und Freunde, die sonst so selbstverständlich da waren, verabschieden muss. 
Nicht nur mein Bauch sondern auch meine Gefühle spielen bei der, sich so schnell verkleinernden Zahl meines Countdowns verrückt. Zeitweise platze ich vor Vorfreude und Aufregung und dann wieder kann ich mir nicht vorstellen all die lieben Leute hier so lange zu verlassen. Aber verlassen ist so ein hartes Wort - und 11 Monate sind am Ende auch schneller um als man denkt.
Daran wird Jetzt aber noch lange nicht gedacht!!!
Vor allem nicht, wenn man vor einigen Tagen die Informationen über seine Gastfamilie bekommen hat! Schwarz auf Weiß standen dort in ein paar Zeilen Name und Alter derer Personen mit denen ich bald ein Jahr unter einem Dach leben werde. Schon ein komisches Gefühl.
Genau 5 Leute wurden dort genannt. Mein Gastpapa, meine Gastmama, deren Tochter (12) und die Nichte (15) sowie der Neffe (16).
Ansonsten weiß ich noch nicht viel über die Familie. Nur noch, dass sie einen Hund besitzen, was mich riesig freut. Also ging es los in die Stadt und jedem ein Gastgeschenk kaufen - natürlich auch dem Hund. Das stellte sich dann als komplizierter heraus als gedacht. Was soll man einer Familie schenken über die man nichts weiß? Zum Glück wurden uns dazu auf den Vorbereitungsseminaren ein paar Tips gegeben. Mit Deutschland-bildern drauf, das würden sie mögen. 
Da kommt einem doch die WM sehr entgegen. Also los in den nächsten Fanshop und diesen erstmal leer gekauft. Natürlich habe ich nicht nur schwarz-rot-goldene Kullis und Magnete gekauft aber so spannend sind meine Gastgeschenke dann doch nicht, um weiter darüber zu berrichten.
Viel steht auch nicht mehr auf meiner To-Do-Liste. Außer einigen Kleinigkeiten kaufen nur noch Packen. Dafür wurde dann auch heute der entsprechende Backpacker gekauft (Umfallen sollte ich mit dem nicht, wenn der voll bepackt ist - sonst weiß ich, wie sich Käfer auf dem Rücken fühlen).
Morgen/Übermorgen geht es dann ans packen und dann geht es ja auch schon so gut wie los!
Bis dahin
Ahoi

1 Kommentar:

  1. Liebe Insa,
    angesichts des Spiels heute Abend werde ich es nicht schaffen, mich persönlich bei dir zu verabschieden. Es wird viele geben, die dich drücken und dir alles Gute wünschen - da kannst du auf deinen alten Onkel verzichten. So lange, wie du jetzt gehst, war ich in keinem Einsatz, trotzdem kann ich nachfühlen, was für ein Durcheinander an Gefühlen im Augenblick auf dich einstürzen: zwischen Neugierde und Erwartung und Abschied und Traurigkeit. Lass dich trösten von den Menschen, die dir nahe stehen - in dem Moment, in dem du im richtigen Flieger nach Bangok sitzt, geht es dir schon viel besser. Vielleicht kannst du im Flugzeug schreiben, dann lass dir all das Ver-rückte der letzten Tage in die Feder fließen! Wenn du ankommst, dann hast du nicht nur mit der Zeitverschiebung zu kämpfen, sondern auch mit einer Müdigkeit, die dich wie in einen Mantel einhüllt und ganz viel von dir abhält, was sonst schwer zu ertragen wäre: die Fremdheit, die Sprache, die Gerüche, dass dir dein innerer Kompass fehlt, mit dem du dich bis jetzt immer orientieren konntest. Wirklich - diese Müdigkeit ist ein Segen, auch wenn sie dir wie ein Nebel vorkommt, durch den du wenig erkennen kannst. Das Jet-Lac dauert in Tagen etwa so lange wie die Stunden der Zeitverschiebung sind - dann geht für dich wieder die Sonne auf, du hast dich ausgeschlafen, merkst immer mehr, dass du angekommen bist, kannst dich auf deine neue Umgebung einstellen. Ich hoffe, du findest liebe Menschen, die dich herzlich aufnehmen, ich wünsche dir, dass du an deiner Aufgabe Spaß hast und dich damit identifizieren kannst und ich bin ganz sicher, dass dich die Zeit prägen wird. Bitte bleib gesund, lass dich von keiner Mücke mit irgendwelchen Viren erwischen oder von anderen Krankheiten einholen, die dort von Mensch zu Mensch weitergegeben werden. Dass du diese "Auszeit" genießen kannst, wünsche ich dir und bin sehr gespannt, was dich dort erwartet.
    Thomas

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