Montag, 22. Dezember 2014

Der Winter naht

Im Norden erhebt sich eine kilometerhohe und –dicke Mauer aus Eis. Die Landschaft ist schneebedeckt und sogar im Süden beginnen die Menschen die Kälte zu spüren. Der Atem gefriert in der Luft, jeder der oberhalb der Hauptstadt wohnt und sich drauβen aufhält schnürt sich den Fellmantel fest um den Körper. Doch damit nicht genug regt sich etwas auf der anderen Seite der Mauer. Totgeglaubtes wird lebendig und zieht blauägig durch knietiefen Schnee… und dann kommt der Abspann einer weitern Folge “Game of Thrones”, meinem Lieblings-Zeitvertreib.
Die Serie passt zur Zeit aber besser zur Situation als man denkt, denn auch hier in Thailand naht der Winter. Bzw eigentlich ist er schon eingezogen.
Man mag es kaum glauben aber hier im Isan an der Grenze zu Laos kann es richtig kalt werden (in anderen Teilen Thailands scheint es nicht so kalt zu sein)! Nachts kühlt es teilweise sogar bis zu 12 Grad runter! Das klingt jetzt wahrscheinlich für eure deutschen Ohren und bei Temperaturen im Minusbereich nicht sonderlich kalt. Wenn man dabei jedoch in einem Zimmer mit dünnen Holzwänden liegt und der Wind nur so durch die Straβen peitscht ist das weniger gemütlich. Vor allem dann nicht, wenn in den sowieso so dünnen Wänden, dem Boden und der Decke überall Löcher sind und somit der Wind ins Zimmer gelangt.
Mit langer Jogginghose, Socken und zwei Decken lässt es sich dann aber einigermaβen aushalten – solange man die Arme unter der Decke behält was mir irgendwie nie gelingen will. Darum wache ich Nachts ständig auf weil mir Köperteile halb abfrieren.
So wird das Aufstehen durch die Kälte und die Müdigkeit zur Überwindungsarbeit, das morgendliche Duschen lässt man entweder komplett ausfallen oder beschräkt es auf ein Minimum, alle Klamotten werden gebügelt einfach nur um einen kurzen Moment der Wärme beim anziehen zu haben und ohne Strumpfhose verlässt fast keine Frau mehr das Haus.
Hat man es dann aber bis vor die Tür geschafft , begegnet man drauβen ständig Leuten mit dicken Daunenjacken obenrum jedoch  kurzen Röcken  und Ballerinas untenrum. Ballerinas mit Socken wie ich, sehr zum Leidwesen meines Ästhetikempfindens, immer wieder festellen muss.
So ist es aber doch sehr belustigend wenn sich bei der Morgenzeremonie die Lehrer, statt sich zu begrüβen “nau mak” (sehr kalt) zurufen und dabei wie halbe Schneemänner aussehen. Bzw Schneefrauen, denn ich spreche hier gröβtenteils von den Frauen. Die Männer kommen wie immer in langer Hose und ziehen obenrum meist einfach eine Jacke drüber.
“Ich verstehe die Thais nicht. Beklagen sich, dass ihnen kalt ist, ziehen dann aber kurze Röcke an.”, hat Breifah, die Chinesischlehrerin meiner Schule, sehr passend erkannt.
Die Kleidungsvorschrift mit dem Rock geht mir bei dem zurzeit sehr starken Wind aber auch gehörig auf den Keks. Ich bin ja sowieso kein groβer Fan von Röcken aber bei solchen Temperaturen und dem Wind, der dafür sorgt dass sich besagtes Kleidungsstück auch gerne mal waagerecht zum Körper befindet (wenn man es nicht festhält), sind sie nochmal doppelt störend.
So nun aber genug zum thailändischen Winter – der übrigens erst im Januar seinen Höhepunkt erreichen soll.
Ich pack euch noch ein paar Bilder zur Visualisierung dazu und sende euch mehr oder weniger weihnachtliche Grüβe.

Eure Insa

Schueler bei der Morgenzeremonie
(In Schuljacke)

Meine Gastmutter in Jogginghose
(Keine Ahnung wieso sie das darf)

Mein absoluter Favorit... :D


Oben: Felljacke; Unten: kurzer Rock
Rechts wird ein Selfie gemacht

Besagte Kombi

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